Simone Weil: Gottesnähe durch Selbstaufgabe

Lesung und Gespräch von und mit der Autorin Simone Frieling aus ihrem Buch »Rebellinnen - Hannah Arendt, Rosa Luxemburg und Simone Weil«.

Das Leben von Simone Weil war kurz, es war dramatisch, es hat sich in Extremen abgespielt. In ihrem Denken und Handeln ging es immer: um alles, oder nichts. Ihrer Moralität konnte keiner folgen, denn sie verlangte das Absolute. Sie verstand sich in der Nachfolge Antigones. Ihre Haltung war radikal: als begüterte Tochter aus dem Bürgertum strebte sie völlige Armut an, als schöne junge Frau war ihr Ideal die Hässlichkeit, als Philosophielehrerin wollte sie mit den Händen arbeiten wie die Arbeiter und Bauern, als zeitweilige Agnostikerin sehnte sie sich nach dem reinen Glauben und als Lebende nach dem Tod. In den letzten Jahren ihres Lebens hat sie nichts mehr gesucht als den Tod und ihn früh gefunden. Selten beglückt, oft verzweifelt sah sie in ihm den Wegbereiter, der sie von dem Übel erlöste, Gott fern zu sein.

27.03.2019 17:30 Uhr

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